Was ist ein Rosettenfenster
Ein Rosettenfenster, auch als Rosetten- oder Radfenster bezeichnet, ist eine Art rundes Fenster mit reicher Verzierung, die an eine Blume oder Rosette erinnert. Ein typisches Merkmal dieses Fensters ist das filigrane Stein- oder Holzmaßwerk, das die Fensterfläche in symmetrische Segmente unterteilt. Diese sind oft mit farbigem Buntglas ausgefüllt.
Die Geschichte des Rosettenfensters
Die Anfänge der Rosettenfenster reichen bis in die Romanik zurück, ihren Höhepunkt erreichten sie jedoch in der Gotik (12.–15. Jahrhundert). Damals wurden sie zu einem markanten architektonischen Element der Kathedralen in Frankreich, Italien, Deutschland und England. Zu den bekanntesten Beispielen zählen die Rosettenfenster der Kathedrale Notre-Dame in Paris, die nicht nur technische, sondern auch künstlerische Meisterwerke sind. Rosetten dienten nicht nur als Lichtquelle, sondern auch als spirituelles und symbolisches Element – sie stellten Vollkommenheit, göttliche Ordnung und Einheit dar. Durch die Verwendung von farbigem Glas konnten außerdem biblische Geschichten in Bildern erzählt werden, die auch für analphabetische Gläubige verständlich waren.Wo wird das Rosettenfenster eingesetzt?
Rosettenfenster befinden sich meist über dem Eingangsportal eines Gebäudes oder in den Giebelflächen der Querarme einer Kirche.Am häufigsten findet man sie über dem Hauptportal einer Kathedrale oder Basilika, wo sie ein dominantes Element der Fassade bilden. In der modernen Architektur erscheinen Rosetten eher als dekorative oder symbolische Elemente – etwa bei Renovierungen, in historisierenden Bauten oder in der Sakralarchitektur. Sie können auch als stilvolles Gestaltungselement im Giebel eines Hauses, in einem Dachgaubenfenster oder über Eingangstüren verwendet werden.